Alexa ist der Sprachassistent von Amazon. Zuhause ist Alexa auf dem von Amazon selbstentwickelten Audio-Gerät Echo, das in den USA am 23. Juni 2015 und in Deutschland am 26. Oktober 2016 erschien. Aktiviert kann Alexa auf dem Echo wahlweise mit den Worten Alexa, Echo, Amazon oder Computer bzw. durch das Drücken der Aktionstaste auf der Oberseite des Geräts.

Fakt: Amazons Sprachassistent hat seit seiner Einführung im Jahr 2014 dafür gesorgt, dass der Name Alexa deutlich an seine Popularität eingebüßt hat. Der Soziologe Philipp Cohen hat herausgefunden, dass sich seitdem die Popularität des Namens Alexa bei Eltern halbiert hat. Untersucht hat er dabei Daten aus der US-Sozialversicherung, die Aufschluss darüber geben, welche Namen in den vergangenen Jahren vergeben wurden. So sollen 2015 noch 6.050 Babys in den Vereinigten Staaten den Namen Alexa bekommen haben, zwei Jahre später waren es nur noch 3.883.

Als Vorbild für Alexa diente übrigens der Boardcomputer Library Computer Access/Retrieval System (LCARS) des Raumschiffs Enterprise (Star Trek). Insgesamt investierte Amazon in die Entwicklung der eigenen Sprachsteuerung rund 100 Millionen US-Dollar. Das Aktivierungswort und damit auch der Name Alexa hingegen ist eine Hommage an die Bibliothek von Alexandria1. Wie nahezu alle anderen Sprachassistenten auch, besitzt auch Alexa lediglich eine Frauenstimme. Gegenüber dem Online-Magazin Business Insider erklärte Daniel Rausch, Chef des Smart-Home-Bereichs bei Amazon, warum Amazon eine weibliche Stimme wählte: „Wir haben dazu geforscht und festgestellt, dass die Stimme einer Frau sympathischer wirkt und besser angenommen wird“. Es wurde darauf geachtet, dass man eine möglichst angenehm klingende Stimme zu hören bekommt und Alexa konnte sich in internen Tests durchsetzen. Wie diese Tests abliefen verrät Amazon leider nicht. Allerdings gibt es zahlreiche öffentliche Stufen, wie beispielsweise ein Experiment der Indiana University, die belegen, dass sowohl Männer als auch Frauen eine weibliche Stimme gegenüber einer männlichen oder einer Computerstimme bevorzugen.

Inzwischen hat Amazon ein Patent eingereicht, bei dem Alexa auch ohne vorheriges hören des Aktivierungswortes einen Befehl ausführen könnte. Nämlich dann, wenn das Aktivierungswort erst am Ende des Satzes kommt, wie z.B. „Wie wird das Wetter heute, Alexa?“. Diese Interaktion wäre deutlich natürlicher, statt immer erst das Aktivierungswort sagen zu müssen. Damit dies aber funktioniert, müsste Alexa ständig lauschen, was insbesondere für Datenschützer ein Alptraum wäre. Zwar würde Alexa mit der Übertragung warten bis das satzabschließende Aktivierungswort erkannt wird, eine schöne Vorstellung wäre das aber für viele nicht. Kein Wunder das Amazon gegenüber dem US-Magazin Engadget dann auch schnell beschwichtigte, dass die im Patent beschriebene Technik aktuell nicht im Einsatz wäre.

Alexa Skills

Alexa bietet von Haus aus schon einiges an Funktionalität. So kann sie Musik abspielen, das Wetter sagen, Witze machen, den Wecker/Timer stellen und auch kurze Dialoge führen. Mit Skills von Drittanbietern kann man darüber hinaus diesen Funktionsumfang deutlich erweitern. Skills sind dabei nichts anderes als Programme oder Apps, die zusätzliche Funktionalität anbieten. Wichtig ist dabei: Skills verbrauchen im Gegensatz zu Programmen oder Apps keinen Speicherplatz. Sie sind in der Cloud vorhanden und müssen lediglich aktiviert/deaktiviert werden. Mit solchen Skills kann man beispielsweise sein Smart Home steuern oder auch Bankgeschäfte durchführen.

Eine Übersicht über alle Alexa Skills und was diese können erhält man hier.

Amazon entlohnt Skill-Entwickler

Da gerade am Anfang des Alexa-Launchs die Anzahl der Skills noch Überblickbar sind, hat sich Amazon dazu entschlossen für die Entwicklung von Alexa-Skills zu bezahlen. Auf einer eigens dafür eingerichtete FAQ-Seite informiert interessierte Entwickler, wie sie mit Alexa-Skills Geld verdienen können. Vergütet werden sollen dabei vor allem die Skills, die auch besonders aktiv genutzt werden. Konkret wird der Entwickler also erst entlohnt, wenn er den Skill schon entwickelt und dieser auch angenommen wird. Ist dies der Fall, bekommt man eine Informationsmail vom Alexa-Team. Über die Höhe für die Entlohnung hüllt sich Amazon bislang im Schweigen.

Kostenpflichtige Skill-Abos

War von Anfang an noch nicht ganz klar, wie Skill-Entwickler mit ihren Apps auch Geld verdienen können, schuf Amazon Ende Oktober 2017 Klarheit. Zumindestens als ein erstes Herantasten an Monetarisierungsmodelle konnte man Amazons Schritt deuten, dass Sony Pictures Television in den USA als erstes Unternehmen ein Skill-Abo für den Skill Jeopardy anbieten durfte. Für 1,99 US-Dollar pro Monat kann man sich als Nutzer ein kostenpflichtiges Abo mit mehr Lösungshinweisen erkaufen. Allerdings bestätigte Amazon auf Nachfrage, „dass man am finalen Finanzierungsmodell noch arbeite.“

Alexa kann Stimmen unterscheiden

Zum Markstart von Amazons Echo konnte Alexa noch keine Stimmen unterscheiden. Damit lag sie im Vergleich zu anderen Sprachassistenten, wie beispielweise Googles Assistant zurück, die schon relativ früh unterschiedliche Stimmen erkennen konnten. So hatte dieses Feature der Google Assistant bereits seit April 2017, wodurch gerade Geräte mit diesem Sprachassistent für Mehrpersonenhaushalte interessant wurden. Amazon musste also nachziehen und machte dies am 11.10.2017, zumindestens für die englischsprachige Alexa. Seit Anfang Oktober kann also auch Alexa beispielsweise in den USA verschiedene Personen auseinanderhalten und damit individuell Einkaufslisten, Playlists usw. nach Wunsch ausgeben. Es können bis zu sechs verschiedene Stimmen erkannt werden.

Damit Alexa die verschiedenen Stimmen zuordnen kann, muss für jede Person kurz ein Profil angelegt werden. Dafür müssen alle Personen, die Alexa nutzen wollen, zehn Sätze laut vorlesen. Damit lernt die digitale Assistentin, wie sie die verschiedenen Stimmen besser auseinander halten kann. Mehr dazu auch im folgenden englischen Alexa Help Video

Für Deutschland wurde das Feature erst 6.12.2018 freigeschalten. Allerdings auch nicht automatisch. Um die Stimmerkennung zu starten, muss man unter den Konto-Einstellungen den Punkt "Registrierte Stimmen" auswählen (Einstellungen -> Alexa-Konto -> Registrierte Stimmen). Nun muss jeder der Alexa individuell nutzen möchte, ein paar Probesätze vorlesen, damit die Sprachassistentin zukünftig die Stimmen auseinanderhalten kann. Alexa erstellt dafür ein Stimmprofil, dies muss man allerdings explizit zustimmen.

Kostenlose Musik

Dezzer

Als Besitzer eines Alexa-Lautsprechers kommt man in den kostenlosen Genuss des Musikstreamingdienst Deezer Free. Die kostenlose Version von Deezer beinhaltet unter anderem zwischendurch eingespielte Werbung, die nicht übersprungen werden kann, und man hat nicht den kompletten Funktionsumfang zur Hand. Dafür kann man aber auf den kompletten Deezer-Musikkatalog zugreifen (nach eigener Aussage derzeit 53 Millionen Lieder) und das völlig kostenlos. Zu den Einschränkungen gehören:

  • es lassen sich keine Alben und auch keine bestimmten Songs eines Künstlers auf Zuruf abspiele
  • pro Stunde können maximal sechs Lieder übersprungen werden
  • Klangqualität wird von 320 KBit/s auf 128 KBit/s reduziert

Unterstützt wird dagegen die sogenannte Flow-Funktion. Diese wird mit „Alexa, spiele Flow“ aktiviert und ist eine Wiedergabeliste, die Lieder beinhalten soll, die den persönlichen Musikgeschmack mit redaktionellen Empfehlungen kombiniert. Um Flow zu trainieren, muss man lediglich Alex mitteilen ob man den aktuell abgespielten Song mag („Alexa, ich mag diesen Song") oder nicht („Alexa, ich mag das nicht“).

Damit man Deezer Free nutzen kann, muss erst einmal der Deezer-Skill aktiviert werden (“Alexa, aktiviere Deezer Skill”). Anschließend muss in der Alexa-App das Deezer-Konto mit dem Amazon-Konto verknüpft werden. Dafür muss man allerdings erst, sofern noch nicht vorhanden, einen kostenlosen Deezer-Account erstellen. Anschließend kann man Deezer mit „Alexa, spiele Deezer“ oder „Alexa, spiele meinen Flow auf Deezer“ nutzen.

Amazon Music

Seit 01. August 2019 gewährt Amazon allen Alexa-Nutzern nun auch einen kostenfreien Zugang zu Amazon Music. Bisher gab es das nur für Amazon Prime-Kunden oder für Nutzer von Amazon Music Unlimited. Es genügt ein einfacher Befehl, wie „Alexa spiele Künstler X“ oder aber auch mit dem Music-Genre, wie beispielsweise „Alexa, spiel Gute-Laune-Musik“. Der kostenlose Dienst hat allerdings auch seine Limitierungen gegenüber dem Dienst für Amazon Prime-Kunden oder für Nutzer von Amazon Music Unlimited. So gibt es nur eine eingeschränkte Auswahl an Playlists und Radiosendern. Außerdem wird immer wieder das Musik-Streaming immer wieder durch Werbeblöcke unterbrochen.

Alexa kann flüstern

Seit dem 18.10.2018 kann Alexa auch flüstern, zumindestens auf Amerikanisch, auf Deutsch jedoch erst einmal nicht. Zwar kann Alexa sehr wohl mit dem Kommando „Alexa, flüstre einmal“ ganz leise flüstern, wenn man aber Alexa anflüstert, antwortet sie in ganz normaler Lautstärke. Das liegt daran, dass flüstern eben kein leises sprechen ist. Das liegt daran, dass beim (leisen) Sprechen, die Laute mit den Stimmbändern gebildet werden, beim Flüstern reibt hingegen lediglich die Luft aus der Lunge an den Stimmlippen. Dies muss Alexa erkennen, was bisher sehr schwer war und auch immer noch ist. Wie es dennoch funktioniert, zeigt Zeynab Raeesy und ihre Kollegen im wissenschaftlichen Paper „LSTM-based Whisper Detection“. Zum Einsatz kommt dabei ein neuronales Netzwerk, das darauf trainiert wird, ein Flüstern anhand von kleinteilig zerlegten Audiosignalen zu erkennen.

Wie der Flüster-Modus (Whisper-Mode) sich in der Praxis anhört, demonstriert das nachfolgende Video.

Seit dem 18.10.2019, also genau einem Jahr nach US-Start, kann man auch in Deutschland mit Alexa flüstern. Die Flüsterfunktion muss allerdings erst einmal einmalig aktiviert werden. Dafür sagt man einfach folgenden Befehl: „Alexa, aktiviere den Flüstermodus.“ Flüstert man nun Alexa an, dann flüstert diese im leisen Ton zurück. Deaktivieren lässt sich der Flüstermodus mit „Alexa, deaktiviere den Flüstermodus.“

Alexa spricht mit anderen Sprachassistenten

Am 30. August 2017 kündigte Amazon an, dass Alexa zukünftig auch mit Microsofts Sprachassistenten Cortana sprechen kann und Cortana mit Alexa.2 Das geplaudere zwischen den beiden Sprachassistenten soll Ende des Jahres beginnen. Dies stellte die erste Interaktionsform zwischen Sprachassistenten der großen Technologiefirmen dar. So kann man beispielsweise einem Echo-Gerät sagen: „Alexa, öffne Cortana“ und somit Zugriff auf die einzigartigen Features von Cortana haben.

Microsoft CE, Satya Nadella sagte dazu:

“Ensuring Cortana is available for our customers everywhere and across any device is a key priority for us […] Bringing Cortana’s knowledge, Office 365 integration, commitments, and reminders to Alexa is a great step toward that goal.”

Dass Alexa, bzw. allgemein Sprachassistenten, immer wieder anfällig für fremde Kommunikation ist, liest man immer wieder in zahlreichen (Online-)Presseberichten. So verhielten sich beispielsweise zur amerikanischen TV-Premiere der 21. "South Park"-Staffel zahlreiche Echo-Geräte nicht so, wie das der eigentliche Besitzer wollte, sondern so wie es die Cartoon-Figur Cartman in der Serie seiner virtuellen Assistentin befahl.

Alexa verkauft (noch) nicht gut ab

Alexa von Amazon soll die Kunden nicht nur unterhalten, sondern auch für ein neues Einkaufserlebnis sorgen. Bisher tuen sich aber noch Anwender mit dem Einkaufen über den Sprachassistenten schwer. So berichtete „The Information“ unter Berufung auf zwei mit den Geschäftszahlen vertraute Personen im August 2018, das bis zu diesem Zeitpunkt im bisherigen Jahr 2018 gerade einmal 2 Prozent der Alexa-Besitzer einen Einkauf per Sprachbefehl ausgeführt haben. Und es kommt noch schlimmer. Gerade einmal 10 Prozent der User, die 2018 einmal mit Alexa eingekauft haben, haben es danach nochmal getan.

Von Amazon gibt es bisher keine offiziellen Zahlen zur Alexa-Nutzung. Es darf spannend zu beobachten sein, ob es Amazon doch noch gelingt, Anwender auch über Alexa zum Einkaufen zu animieren.

Alexa auch im Auto

Über das Smartphone, wie beispielsweise mit der smarten Handy-Halterung ZeroTouch, konnte man schon relativ früh Alexa auch im eigenen Auto nutzen. Da war es nur eine Frage der Zeit, bis wann Alexa fest ins Automobil verankert wird. So kündigte Seat als erster europäischer Hersteller auf der IAA 2017 in Frankfurt an, noch im selben Jahr die Alexa Voice Services (AVS) ins Fahrzeug zu holen. Es handelt sich bei der Integration nicht etwa nur um einen weiteren herkömmlichen Skill. Vielmehr bedeutet dieser Schritt, dass man den Sprachassistenten im Autogenau so nutzen kann, als würde man einen heimischen Amazon Echo nutzen. Es lassen sich Songs abspielen, Routen abfragen (das boardeigene Navigationssystem übernimmt dann) oder auch verknüpfte Smart Home Geräte steuern. So kann man beispielsweise noch im Auto, schon kurz vor der Ankunft erst einmal die Heizung aufdrehen und beispielsweise das Licht einschalten.

Implementiert werden sollen die Alexa Voice Services erst einmal in den Modellen Ateca und Leon. Im Jahr 2018 sollen dann die die größeren SUVs sowie die Kleinwagen Arona und Ibiza dazukommen.

Am 27.09.2017 folgte dann die Ankündigung, dass ein zweiter Autohersteller bald Alexa in seine Autos integrieren wird. So soll ab 2018 die hauseigene Fahrzeugflotte des deutschen Autobauers BMW sowie ausgewählte Minis mit Amazons digitaler Sprachassistentin ausgeliefert werden.3 Die Interaktion zwischen Fahrer und Alexa findet sowohl per Sprache als auch via Ausgabe auf den verbauten Displays im Inneren der BMWs und Minis erfolgen. Damit wird das Band zwischen BMW und Amazon enger. Denn schon jetzt können BMW-Fahrer via Alexa den Lade- oder Füllstand ihres Fahrzeugs kontrollieren oder das Auto per Remote Services steuern. Bisher allerdings nur über die eigene Echo-Geräte zu Hause.

Auch Audi zog nach und kündigte bei der Weltpremiere des Audi e-tron die Integration von Alexa ab Januar 2019 in ausgewählte Fahrzeuge an. So soll auch das rein elektrische e-tron das erste Serienmodell von Audi sein, dass den Sprachassistenten an Bord haben wird. Für die Nutzung von Alexa ist kein separates Smartphone nötig. Realisiert werden die Antworten des Sprachassistenten über das LTE-Modul im MMI-System, über das ein Audi-Backend eine Verbindung herstellt.

Alexa fasst sich kurz

Wer eher ein Freund der wenigen Worte ist, der kann die Sprachassistentin Alexa auch ihre Redseligkeit berauben. Das ist vor allem dann ganz nützlich, wenn Alexa dauernd die gleichen Antworten wiederholt. Der Kurzmodus ist in Deutschland seit dem 30.09.2018 verfügbar und ist via Alexa-App aktivierbar.

Um den Kurzmodus zu aktivieren, öffnet man in der Alexa-App die „Einstellungen“ und wählt dort den Punkt „Alexa Konto“ aus. Hier klickt man nun auf „Alexa Sprachantworten“ und aktiviert den Kurzmodus mit „Kursmodus einschalten“. Nun fasst sich Alexa deutlich kürzer.

Als App auch auf Windows

Am Abend des 8.11.2018 veröffentlichte Amazon die Sprachassistentin Alexa als App auf Windows-10-Geräten. Damit können noch mehr User Alexa nutzen, ohne spezielle Hardware, wie den Amazon Echo kaufen zu müssen. Beim Start stand die App nur für die Länder USA, Großbritannien und Deutschland bereit. Dementsprechend versteht die Alexa-App auch erst einmal nur Englisch und Deutsch. Im Jahr 2019 sollen weitere Länder folgen. Mit der Alexa-App kann Musik abgespielt, Listen angelegt und Fragen beantwortet werden. Auch das Smarthome lässt sich über die App steuern. Ebenfalls ist natürlich möglich, dass Alexa mit Microsofts Cortana redet. Heruntergeladen werden kann die Alexa-App im Microsoft Store. Die App läuft auch auf der Xbox One.

Ersetzt Alexa bald den Arzt?

Amazon hat ein Patent zugesprochen bekommen, durch das die Sprachassistentin zukünftig den Arzt ersetzen könnte. Anhand der Stimme soll Alexa den Gesundheitszustand des Nutzers erkennen können, worauf als Reaktion die Sprachassistentin gleich die passenden Medikamente bestellt bzw. vorgeschlagen werden. Erkannt werden sollen so beispielsweise Erkältungskrankheiten (die Rede ist beispielsweise von Halsschmerzen oder Husten), aber auch eine depressive Stimmung. Zu finden ist das entsprechende Patent unter der Bezeichnung "Voice-based Determination of physical and emotional Characteristics of Users".

Ob Amazon das Patent letztendlich aber wirklich im realen Produkt umsetzt, ist noch nicht bekannt. Es ist keine Seltenheit, dass Patente nie auf den Markt kommen. Dennoch ist es spannend zu sehen, in welche Richtung sich Alexa entwickeln könnte.

Skandale

Amazon gibt Spracheingaben an falsche Person heraus

In der Ausgabe 1 vom 22.12.2018 deckte die Computerzeitschrift c‘t unter der Überschrift „Alexa, wer hat meine Daten? - Amazon gibt intime Sprachdateien preis“ auf, wie das Unternehmen Amazon aufgezeichnete Alexa-Tondateien an eine fremde Person geschickt hatte. Damit war genau das passiert, was Kritiker immer befürchteten. Grund für den Skandal war aber kein Computerfehler von Alexa, sondern ein menschlicher Fehler. Ein Kunde hatte nämlich eine durch die neue EU-Datenschutz-Grundverodnung (DSGVO) mögliche Selbstauskunft beim Unternehmen angefordert. Allerdings bekam er nicht nur die über ihn gespeicherte Daten, sondern ihm auch unbekannte Sprachaufnahmen. Das prekäre daran, der Kunde besaß nicht einmal ein Alexa-fähiges Gerät und nutzte auch nicht anderweitig Amazon Alexa. Aus den von Amazon widerrechtlich weitergegebenen Sprachaufnahmen ließen sich laut den Redakteuren des Magazins Job-Situation und Lebensgewohnheiten raushören. Die Redakteure konnten sogar nur anhand der Tonspuren die zugehörige Person ermitteln und informierten diese, dass Amazon seine privaten Daten an einen Fremden weitergegeben hatte. Amazon selbst hatte den Betroffenen nicht informiert, obwohl das Unternehmen über den Vorfall durch den Kunden mit der Selbstauskunft, der nie die Sprachdateien erhalten sollte, unterrichtet war. Gegenüber der Zeitschrift rechtfertigte sich das Unternehmen lediglich mit dem Statement: „Dieser unglückliche Fall war die Folge eines menschlichen Fehlers. Wir haben das Problem mit den beiden beteiligten Kunden geklärt und Maßnahmen zur weiteren Verbesserung unserer Prozesse ergriffen.“ Amazon meldete sich erst nach der offiziellen Anfrage der Zeitschrift bei dem betroffenen Kunden.

Amazon-Mitarbeiter hören sich Alexa-Mitschnitte an

Im April 2019 wurde bekannt, dass tausende Mitarbeiter zu Analysezwecken Alexa-Mitschnitte abhören. Bloomberg berichtete, dass die Teammitglieder unter anderem in Boston, Costa Rica, Indien und Rumänien sitzen und dort Sprachaufnahmen von Alexa anhören und transkribieren würden. Das soll dabei helfen, dass Alexa noch besser auf Spracheingaben hören kann. Die Mitarbeiter an diesem Programm, die eigentlich über ihre Arbeit nicht reden dürfen, sollen bis zu 1.000 Audiomitschnitte pro Tag bearbeiten.

Wie die WELT berichtete, sollen die Gespräche nicht nur in Amazon-Büros, sondern auch in Heimarbeit ausgewertet worden sein. Amzon bestätigte dies, unter anderem mit den Hinweis: „Einigen Mitarbeitern ist es gestattet, von anderen Orten aus zu arbeiten; dabei gelten strenge Sicherheitsmaßnahmen und Richtlinien, an die sich jeder Mitarbeiter halten muss“.

Über eine Einstellung in der Alexa-App kann man allerdings verhindern, dass Amazon-Mitarbeiter die eigenen Spracheingaben mithören. Dafür muss man in der App in den „Einstellungen“ auf „Alexa-Datenschutz“ beim Punkt „Legen Sie fest, wie Ihre Daten Alexa verbessern sollen“ den Schiebregler beim Punkt „Beim Entwickeln neuer Funktionen mithelfen“ deaktivieren. Ebenfalls sollte man dort die Option unter dem Punkt „Nachrichten zur Verbesserung der Aufzeichnungen verwenden“ deaktivieren.

Wenige Monate nach Bekanntwerden dieses Skandals wurde veröffentlicht, dass auch Google Sprachaufnahmen seines Assistenten von Mitarbeitern mitschreiben lässt. Der belgischen Rundfunk VRT hatte von einem Whistleblower über 1000 solcher Mitschnitte zugespielt bekommen.

Häufig gestellte Fragen und Antworten zu Alexa

Nachfolgend findet man häufig gestellte Fragen rund um Alexa mitsamt ihren Antworten.

Wer ist die Alexa Stimme?

Wie man unschwer hört, ist die Person hinter Alexas Stimme eine Profisprecherin. Die Identität von ihr ist aber geheim. Sie arbeitet aber inzwischen exklusiv für Amazon.

Kann man die Stimme von Alexa ändern?

Um es kurz zu machen: Nein, aktuell ist das nicht möglich. Der ein oder andere wünscht sich vielleicht eine männliche Stimme, der andere wiederum eine Kinderstimme. Aktuell ist es aber nicht möglich die Stimme von Alexa bzw. von Echo zu ändern. Man kann lediglich das Aktivierungswort ändern, sodass Alexa auch auf die Wörter Amazon, Echo oder Computer reagiert.

Funktioniert Alexa auch ohne Internet?

Auch hier kann man aktuell nur mit einem Nein antworten. Die Spracherkennung funktioniert über die Cloud, wo auch die ganzen Skills abgespeichert sind. Dementsprechend funktioniert Alexa ohne eine Internetverbindung nicht.

Wie lange speichert Alexa und Drittanbieter Daten?

Laut Amazon werden von Kunden aufgenommenen Daten von Alexa und Drittanbieter unendlich lang abgespeichert. Erst wenn die Nutzer sie aktiv selbst löschen, verschwinden die Daten auch von den Servern von Amazon. Dies gab das Unternehmen auf eine Anfrage des US-Senators John Coon bekannt. Mehr Informationen findet man dazu in der englischsprachigen Zusammenfassung der Fragen und Antworten von John Coon auf cnet.com.

Quellen und Verweise